10
Jul

Green Low Budget Challenge – zwischen Biokiste, Fairteiler & Kaffee(sucht)

Ich bin schwach geworden. Trotz meines derzeit sehr bescheidenen Budgets von 30 Euro pro Woche, trieb es mich gestern in die Stadt, um Kaffee zu kaufen. Das kostete mich 6,20 Euro für 250 g und somit habe ich 20 % meines Guthabens für ein Genussmittel ausgegeben.

Aber was soll ich sagen… ich liebe Kaffee und bisher habe ich es einfach noch nicht geschafft ihn mir abzugewöhnen. Natürlich hätte ich ihn auch für weniger Geld bekommen können. Allerdings ist mir besonders bei Kaffee die Qualität sehr wichtig, da es sich hierbei sowie schon nicht um das umweltfreundlichste Produkt der Welt handelt. Daher gilt bei mir mittlerweile die Regel: Wenn schon Kaffee, dann richtig!

Und verdammt richtig habe ich vor kurzem im Herzen von Leipzig gefunden: Im Contigo Fairtrade Shop. Dort bekommt man nämlich nicht nur grandiosen frischgemahlenen Fairtrade Kaffee in Bioqualität, sondern das ganze auch noch in einer Mehrwegverpackung, die man sich immer wieder befüllen lassen kann bzw. sollte.  Damit hatten sie mich definitiv.

Meine Sucht wurde also so nachhaltig wie möglich befriedigt. Da man von Kaffee allein allerdings nicht satt wird, musste ich doch auch noch was Essbares auftreiben. Dafür ging es zum zweiten Mal in dieser Woche zu den Fairteilern, in der Hoffnung etwas Brauchbares zu finden. Leider war auch diesmal meine Ausbeute bescheiden, aber gelohnt hat es sich dennoch: 1 Blumenkohl, 1 Rettich, 2 Bund Petersilie und ein Glas selbstgemachte, sehr leckere Marmelade (Danke an die unbekannte Spenderin!)

Der Blumenkohl musste am selben Tag noch verwertet werden und verwandelte sich zusammen mit Rettich, Petersilie, Haferflocken und meinen schrumpeligen Kartoffelresten in Gemüsebratlinge. Das kann man übrigens mit allen möglichen Gemüsesorten machen und es eignet sich hervorragend zur Resteverwertung! Dafür einfach (1) alles weichkochen und zermatschen (alternativ: roh raspeln) (2) mixen und würzen und schließlich (3) formen und braten! Kombiniert mit Dip und Salat hat man am Ende ein Gericht, was sich sehen lassen kann.

Von den restlichen 5 Euro meines Budgets, besorgte ich mir dann noch die fehlenden Zutaten für ein Karotten-Buchweizen Brot (auch eine Genialität, die aber nicht von mir stammt – Rezept folgt), welches ich dann kommende Woche mit der Marmelade kombinieren kann. Um auch mein Frühstück weiterhin zu gewährleisten, musste außerdem noch dringend Hafermilch her. Die wurde aber nicht gekauft, sondern selbst gemacht (Rezept folgt) – und das spart nicht nur Geld, sondern auch Verpackung.

Zugegeben, ich bin relativ viel durch die Gegend gegurkt um meine wenigen Lebensmittel zusammenzubekommen und das ganze verlangt auch ein gewisses Maß an Improvisationsvermögen. Aber letztendlich bin ich trotzdem satt geworden und konnte meine gewohnte Lebensmittelqualität aufrecht erhalten (bzw. habe ich im Falle des Foodsharings Essen verbraucht, welches sonst vielleicht im Müll gelandet wäre) – und das ist die Hauptsache.

Insgesamt habe ich in dieser Woche 29,97 Euro ausgegeben. Damit  bleibt leider kein Geld mehr für die Open Air Kinovorstellung heute, die man ermäßigt für 3 Euro besuchen könnte. Aber irgendwie sieht‘s ja sowieso nach Regen aus, oder bilde ich mir das nur ein?

Fortsetzung folgt…

Foto unsplash.com/Blake Richard Verdoorn

2 Responses

  1. Jette

    Laster dürfen sein – v. a., wenn sie auch noch nachhalig und fair gepflegt werden. ;D
    Trotz Konsumbewusstsein und Einfachheit sollte die Lebensqualität in einem bestimmten Maße erhalten bleiben. „Reichtum ist die Armut an Bedürfnissen“, aber bei dem umfassenden Versorgungsplan brauchst du dich, meiner Meinung nach, nicht schlecht fühlen.

    Am Samstag habe ich das 1. Mal dem Unverpackt-Laden in der Kochstraße einen Besuch abgestattet – ich denke, ich werde dort Stammkunde. =)
    (Und das Fahrrad freut sich auch über kleine regelmäßige Ausfahrten.)

    Einen schönen guten Morgen mit frischem Kaffee und eine spannende 2. Woche!

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