Die Klimakonferenz: Ergebnisse & Reaktionen
Die Klimakonferenz, COP21 (Conference of Parties), in Paris, auf die so lange hingearbeitet wurde und die eine Wende in der internationalen Klimapolitik bringen sollte, ist vorbei. Hat sie die erhoffte Wende gebracht? Es gibt im Internet, ob Privat oder von Organisationen, verschiedenste Haltungen zu den Ergebnissen der COP21.
Erst einmal zu den Ergebnissen, wie sie im Abkommen stehen.
Ziele für alle Teilnehmer:
- Die globale Erwärmung weit unter 2°C halten
- Alle Bemühungen fortsetzen, den Temperaturanstieg auf 1.5°C zu limitieren
- Der globale Treibhausgasausstoß soll so schnell wie möglich seinen Höchstwert (peak) erreichen, und danach abgesenkt werden
- Ab 2050 soll der Treibhausgasausstoß rapide reduziert werden, um eine Balance zu erreichen, zwischen dem was durch menschliche Aktivität ausgestoßen wird, und dem was die Senken aufnehmen können
- In 2023 soll das erste Mal eine Inventur von der Umsetzung des Abkommens gemacht werden; diese soll dann alle fünf Jahre wiederholt werden
Entwickelte Länder:
- müssen weiterhin die Führung übernehmen in der Verringerung der Treibhausgas Emissionen
- müssen ab 2020 US$ 100 Milliarden pro Jahr für die Verminderung des Klimawandels und die Anpassung an seine Folgen zur Verfügung stellen – in 2025 wird der Betrag neu verhandelt
- müssen finanzielle Ressourcen zur Verfügung stellen um den Entwicklungsländern zu helfen ihre Klimaziele zu erreichen
Entwicklungsländer:
- werden ermutigt ihre Bemühungen für die Reduktion der Treibhausgas Emissionen zu verstärken und im Laufe der Zeit mehr und mehr einzusparen
Nun zu den Haltungen. Die anwesenden Staatschefs zeigten sich laut Medien „euphorisch“ und mit strahlenden Gesichtern. Dennoch gab es gemischte Reaktionen von den Politikern. Merkel sieht die COP21 als „historischen Wendepunkt in der globalen Klimapolitik“. UN-General Sekretär Ban Ki Moon beschrieb das Paris Abkommen als „monumentale[n] Erfolg für den Planeten und seine Menschen“. Andere äußern sich vorsichtiger und betonen, dass das Ziel noch nicht erreicht ist. Die Zeit schreibt, selbst Umweltschützer seien zufrieden. So äußert sich WWF positiv zum Anspruch unter 1,5°C zu bleiben, und sieht das Abkommen als „wirklich bedeutende[n] Schritt“. Auch die Unterstützung der Entwicklungsländer wird positiv gesehen, aber die derzeitige Höhe sei nicht ausreichend. Obwohl auch der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) einige positive Punkte sieht, sei, lautPressemitteilung, das Abkommen „keine angemessene Antwort auf [die] drohende Klimakatastrophe“, da es die Abhängigkeit der Welt von den fossilen Brennstoffen nicht beendet. Außerdem gäbe es eine riesige Diskrepanz zwischen den Beschlüssen im Paris Abkommen und den Handlungen der Staaten in ihrer Klimapolitik. Dies ist auch der Hauptkritikpunkt in der Reaktion vom Naturschutzbund (NABU) zu sein. Das Ziel des Abkommens von 1,5°C sei das richtige, aber es würde weit verfehlt werden, selbst wenn sich die Staaten an ihre vorher vorgelegten Plänehalten. Diese Pläne würden nur eine Begrenzung auf 2,7°C möglich machen. Besonders kritisiert wird auch das Fehlen des Begriffs „Dekarbonisierung“ und des Luft- und Schiffverkehrs.
Extremere Einstellungen sind uns auf den Demos in Paris, die vor der Veröffentlichung des endgültigen Abkommens stattfanden, aufgefallen. Dort trafen wir auch auf einige Aktivisten, die prinzipiell negativ zur Klimakonferenz eingestellt waren und von vorneherein davon ausgingen, dass sie nichts bringen würde. Wir distanzieren uns ganz bewusst von solchen Haltungen, da es unserer Meinung nach solche negativen Einstellungen sind, die nichts bringen. Wenn man immer schon vorher sagt, dass etwas nichts bringen wird, wie soll denn dann jemals etwas funktionieren? Erst einmal ist es schon ein großer Schritt vorwärts, dass so viele Länder (195 + EU) an dieser Konferenz teilgenommen haben und sich letztlich auf dieses Abkommen geeinigt haben. Außerdem sind die Ziele auch durchaus ambitiös. Wir waren entsprechend nicht in Paris um gegen die COP21 zu demonstrieren, sondern um zu zeigen, dass wir noch nicht am Ende angekommen sind, wir alle gemeinsam weiterhin für ein besseres Klima kämpfen müssen und um zu fordern, den Worten nun auch Taten folgen zu lassen!