Neue Stadt – Neue Motivation!
Hallo Leipzig. Ich bin angekommen, widme mich neuen Aufgaben und meine „ I want to do“-Liste wächst derzeit täglich. Dabei war ich bis vor kurzem noch eher daran gewöhnt mir keinen Wecker vor 9 Uhr zu stellen und erstmal zwei Stunden lang gemütlich Kaffee zu trinken bevor ich meinen Tag halbwegs produktiv beginne.
Jetzt heißt es: neue Stadt, neue Motivation. Neben meiner Arbeit steht noch einiges auf dem Programm: Sprachkurs (um meiner Angabe „Französischkenntnisse“ im Lebenslauf endlich gerecht zu werden), Kulturveranstaltungen (für die ich mir bisher nie wirklich Zeit genommen hatte), und die Planung des ersten ecoholic-style Radurlaubs im Frühjahr, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Ich lass mich wieder voll drauf ein. Auf einen neuen Lebensabschnitt, eine andere Umgebung und auf viele neue Herausforderungen.
Es ist ein äußerst nützliches Phänomen. Immer wenn ein Neuanfang ansteht, sei es nun ein Umzug in eine andere Stadt (oder gar Land), ein neuer Job, ein neuer Studiengang oder alles auf einmal; dann findet man plötzlich so viele Dinge, die man gleich noch mit ändern möchte. Oder anfangen will. Eine neue Herausforderung führt häufig dazu, dass man sich noch vielen weiteren stellt – und zwar vollkommen bewusst und freiwillig! Sie rüttelt wach, macht kreativ, wissenshungrig und sie wirkt äußerst anregend.
Zuvor regierte der Alltagstrott: aufstehen, arbeiten, essen, schlafen. Vielleicht hat man manchmal auch in ein Buch hinein geschaut, sich mehrere Folgen der aktuellen Lieblingsserie reingezogen und gelegentlich Freunde getroffen. Wenn man besonders gut war, konnte man zusätzlich sogar noch ein (fast) regelmäßiges Sportprogramm in den üblichen Ablauf integrieren. Damit war man dann aber auch schon vollkommen ausgelastet. Wie soll denn da auch bitte noch etwas anderes reinpassen?
Aber dann kommt der Neustart und plötzlich bringt man 100 Dinge gleichzeitig unter einen Hut und fühlt sich dabei nicht einmal überfordert!
Wie funktioniert das? Keine Ahnung! Aber das ist ja auch völlig egal!
Über diese Motivation sollte man einfach gar nicht großartig nachdenken, sondern sie schlicht und einfach nutzen! Sie eignet sich nämlich hervorragend dazu, Dinge zu ändern, die man schon längst ändern wollte. Um das zu tun, was man sich schon vor Ewigkeiten vorgenommen hatte, wobei der Alltagsrhythmus jedoch stets im Weg stand. Man kann sich wieder neu erfinden, die bisherigen Ziele erweitern und Chancen entdecken. Man muss ja sowieso einen neuen Rhythmus finden, wieso dann nicht etwas Neues versuchen und ein „aus der Reihe tanzen“ direkt mit einkalkulieren?
Jetzt werdet ihr euch vielleicht fragen: Wo bleibt denn da die grüne Moral von der Geschichte?
Die gibt es selbstverständlich, wenn auch diesmal nur indirekt. Denn man kann diese Motivation natürlich auch hervorragend dahingehend nutzen sein Leben nicht nur vielfältiger, sondern auch nachhaltiger und (umwelt)bewusster zu gestalten! Sei das nun im Sinne von Ballast abwerfen und die Vorzüge eines minimalistischeren Lebensstils zu genießen, sich mehr mit dem Thema gesunder Ernährung zu beschäftigen oder Seminare zur eigenen Weiterbildung zu besuchen. Auch eine ehrenamtliche Tätigkeit oder die Entdeckung der Freuden an naturnahen Erlebnissen, die nicht zwangsläufig ein Auto voraussetzen, bringen einen Schritt für Schritt näher an einen grünen Lebensstil.
Der positive Nebeneffekt dabei ist: Alles was gut für die Umwelt ist, ist auch gleichzeitig gut für einen selbst. Warum also nicht bei der nächsten Umkrempelaktion, dieses phänomenale Potenzial ausschöpfen und gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen!?